Vor Jahren hat eine Hofbetreiberin aus unserer Region im Gespräch gesagt „Um die Pferde musst du dir keine Sorgen machen – die kommen miteinander klar und gewöhnen sich meist schnell aneinander. Die Menschen sind der wichtige Aspekt.“ Nun, was sollen wir sagen? Recht hat sie!
Wenn einzelne Personen die Stimmung vermiesen
Auch wir haben so unsere Erfahrungen mit Einstellern gemacht, die nicht zu einem guten Klima auf dem Hof beigetragen haben. Wenn sich andere Einsteller beklagen, sich nicht mehr wohl fühlen und das Miteinander leidet, dann hat da niemand Freude dran. So haben wir es auch erlebt und da stellen wir uns als Hofbetreiber natürlich die Frage: Wie gehen wir damit um? Wie managt man so viele Menschen, deren einzige Gemeinsamkeiten die Pferde, das Reiten und das Leben mit Pferden sind? Wann müssen Unruhestifter gehen? Wir haben verschiedenste Dinge probiert und mittlerweile können wir sagen:
Nicht nur die Pferde, sondern auch die Menschen genießen ihre Zeit bei und mit uns in vollen Zügen.
Aktuell erleben wir auf dem Heide-Trail das, was sich wohl jeder Stall- oder Hofbetreiber wünscht: eine wunderbar harmonische, hilfsbereite, offene, ehrliche, entspannte, wohlwollende Gemeinschaft unter den Einstellern und dem gesamten Team.
In der bunt gemischten Truppe – ja, ich rede immer noch von den Menschen und zur Abwechslung nicht von den Pferdeherden – sind junge Mädels, frisch gebackene Mütter, Powerfrauen mitten im Leben, leitende Angestellte, Studierende, Selbstständige. Sofern Corona es zulässt, werden unsere Einstellerinnen von ihren Männern, Freunden oder Familie begleitet, trinken einen Kaffee auf der Terrasse oder erkunden gemeinsam das Gelände. Ungefragt wird uns sogar bei kleinen Bauprojekten unter die Arme gegriffen oder bei Aufgaben im Pferdehofalltag unterstützt. Das erwarten wir keinesfalls und freuen uns darum umso mehr.
Warum das einen Blogartikel wert ist? Weil das einfach wundervoll ist! Denn unsere oberste Priorität hat im Leben auf dem Pferdehof erst einmal das Wohl der Pferde. Die Bewirtschaftung des Trails und die Betreuung der Pferde braucht den Großteil unserer Zeit und Aufmerksamkeit. Doch zu einem wirklich gut laufenden Pferdebetrieb gehört eben auch das Miteinander.
Nicht überall ist es so harmonisch.
Unsere Einsteller und die vielen Besucher, die zu Besichtigungsterminen zu uns kommen berichten da die wildesten Geschichten. Klar, zu diesen wilden Geschichten gehören immer mindestens zwei Seiten. Da maßen wir uns nicht an, alles zu verstehen und glauben auch bei weitem nicht immer alles. Aber so manches Fragezeichen bleibt dann doch hier und da stehen. Da hören wir von Höfen, die 19:00 Uhr die Tore verschließen, weil die Besitzer abends ihre Ruhe haben wollen. Wann soll denn dann die arbeitende Einsteller-Bevölkerung ihre Pferde betreuen? Oder wir hören von Einstellern, die täglich 2x zum Pferd fahren (müssen), damit sie Zusatzfutter füttern können – da sie den Betreibern nicht vertrauen es richtig zu machen. Wir hören aber andersherum auch Gruselgeschichten von Einstellern, die sich dermaßen danebenbenehmen, dass wir nur mit dem Kopf schütteln können.
Wie wir aktiv an der positiven Gemeinschaft arbeiten
Wir haben gerade einerseits ein wenig Glück mit den super Menschen, die als Einsteller zu uns gekommen sind, andererseits tun wir aber auch einiges dafür, dass sich alle wohl fühlen. So gibt es zuerst einmal ein Kennenlernen bei der Besichtigung. Hier sprechen wir ausführlich mit den potenziellen Neu-Einstellern und hören auf unser erstes Bauchgefühl. Für unsere Einsteller gibt es regelmäßig Stallversammlungen (hier auch: sofern Corona es zulässt), wo wir nicht nur dringende Themen, sondern auch Pläne für die Zukunft und auch die finanziellen Seiten offen von uns geteilt werden. Zudem gibt es eine große Tafel am Eingang, wo wichtige Infos und Termine stehen und natürlich eine WhatsApp-Gruppe, wo wir auch viele Bilder aus dem Alltag der Pferde teilen.
Feedback, Wünsche, Hinweise & Fragen ERWÜNSCHT!
Das, was uns alle vereint: Die Liebe zu den Pferden und der Wunsch, dass es unseren Pferden in ihrem Alltag gut geht, sie sich wohl fühlen und rundherum gut versorgt sind. Wenn wir uns auf diese Basis besinnen und ein paar Grundregeln des fairen Miteinanders beachten, dann ist es nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht, dass jede und jeder auch zur Weiterentwicklung des Heide-Trails beiträgt. Je mehr Köpfe mitdenken, Ideen bringen und auch Verbesserungspotential sehen, desto schöner wird unser Hof für Mensch und Tier.
Klar – nicht jeder Wunsch kann immer umgesetzt oder sofort erledigt werden. Manchmal wird dann eine Idee eben mit auf die Liste genommen und später wieder in Betracht gezogen oder sogar realisiert. Doch ein offenes Ohr haben wir definitiv immer.
Die Mischung macht’s!
Die Mischung aus offener Kommunikation, tollen Pferdeleuten und einem gemeinsamen „Warum“ macht es bei uns gerade so harmonisch. Klar – auch hier gibt es mal solche und solche Zeiten, hier und da mal eine Unstimmigkeit oder Redebedarf. Das Feedback unserer Pferdefrauen und -männer ist aber eindeutig: Jeder kommt gern auf den Heide-Trail, fühlt sich wohl und Zuhause.